Projekt „Ethics In Search“ gestartet. Das Ziel: Grundlagen für eine werteorientierte Internetsuche legen
Die Open Search Foundation hat im Juli das Projekt Ethics in Search – Ethik der Internetsuche gestartet. Gefördert durch die Stiftung Mercator, soll es ethische Standards für eine transparente und faire Internetsuche setzen und gleichzeitig Alternativen zur vorherrschenden Monokultur im Suchmaschinenmarkt entwickeln.
In den kommenden zweieinhalb Jahren sollen in enger Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Ethik der Open Search Foundation wertebasierte Grundlagen für eine offenen Internetsuche erforscht und entwickelt werden.
Die Projektergebnisse bilden die werteorientierte Grundlage für einen zukünftigen offenen europäischen Suchindex. „Wir möchten mit dem Projekt #EthicsInSearch die ethischen Grundlagen für eine offenen Internetsuche entwickeln,“ erläutert Co-Projektleiterin Christine Plote. „Dabei werden wir erforschen, welche ethischen Fragestellungen die Internetsuche und Suchmaschinen aufwerfen. Außerdem werden wir Handlungsempfehlungen für unterschiedliche Stakeholder entwickeln. Speziell Entwickler und Entwicklerinnen eines offenen Webindex und diejenigen, die ihn nutzen werden, sollen Praxis-Leitfäden erhalten.“
Die Ergebnisse des Projekts werden zudem als Grundlage für die wichtige Aufklärungsarbeit in Richtung Öffentlichkeit genutzt werden.
Die 2018 gegründete gemeinnützige Open Search Foundation setzt sich für eine offene und transpartente Internetsuche und für die Schaffung eines offenen Webindex ein. Mehr Informationen auf der Website www.opensearchfoundation.org
Warum Ethik in der Internetsuche wichtig ist
Die tägliche Nutzung von Suchmaschinen ist für uns selbstverständlich geworden, doch die damit verbundenen Risiken werden oft übersehen. Dazu gehören Tracking, Diskriminierung oder auch intransparente Algorithmen. Nicht nur in Deutschland wird die Internetsuche von einem Anbieter dominiert: Mit einem Marktanteil von über 90 Prozent lenkt Google in Deutschland und vielen anderen Ländern den Großteil der digitalen Orientierung.
Christine Plote, Gründungsmitglied der OSF und Co-Leiterin des Projekts #EthicsInSearch, erklärt:
„Werte wie Transparenz, Privatheit und Gerechtigkeit spielen in der Internetsuche aktuell so gut wie keine Rolle. Ethik darf jedoch kein bloßes Nice-to-have sein, sondern muss ein zentraler Bestandteil jeder Suchmaschine werden.“
Vielfalt und Unabhängigkeit als demokratische Werte
Das Projekt #EthicsInSearch verfolgt das Ziel, demokratische Werte wie Informationsvielfalt und Meinungspluralismus in der digitalen Welt zu stärken.
Dazu betont Carla Hustedt, Leiterin des Bereichs „Digitalisierte Gesellschaft“ bei der Stiftung Mercator, die das Projekt fördert: „Um demokratische Werte wie Informationsvielfalt und Meinungspluralismus zu wahren ist eine freie und unabhängige Navigation im digitalen Raum unerlässlich. Obwohl wir alle jeden Tag Suchmaschinen nutzen, steckt die Diskussion über die ethischen Fragen der Internetsuche noch in den Kinderschuhen. Deshalb unterstützen wir die Arbeit der Open Search Foundation an wissenschaftlichen Analysen, technischen Lösungsansätzen und Richtlinien für mehr Offenheit und Vielfalt in der Internetsuche.“
Ein europäischer Suchindex als Vision
Im Zentrum der Arbeit der Open Search Foundation steht die Vision eines offenen europäischen Suchindex, der eine Grundlage für alternative Suchmaschinen und andere Dienste dienen wird. Das Projekt #EthicsInSearch soll die ethischen Rahmenbedingungen für diesen offenen Webindex schaffen. Neben der Identifikation von Problemen entwickelt das Team konkrete Lösungen und lädt zur Diskussion über Fragen wie:
- Was sind ethische No-Gos für Suchmaschinen?
- Wer entscheidet darüber, welche Regeln gelten?
- Wie können ethische Standards langfristig verankert werden?
Für eine gerechtere digitale Zukunft
Die Internetsuche beeinflusst, wie wir Informationen finden und Meinungen bilden. Das Projekt #EthicsInSearch setzt sich dafür ein, diese Prozesse ethischer und transparenter zu gestalten – ein wichtiger Schritt hin zu einer werteorientierten Digitalisierung in Europa.
Projektinfos unter:
media@opensearchfoundation.org
+49 8151 9719372
www.ethicsinsearch.org
Das Projekt #ethicsinsearch – Ethik der Internetsuche der Open Search Foundation e.V. wird gefördert durch die Stiftung Mercator.
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Über die Stiftung Mercator
Die Stiftung Mercator ist eine private, unabhängige Stiftung, die auf der Grundlage wissenschaftlicher Expertise und praktischer Projekterfahrung handelt. Sie strebt mit ihrer Arbeit eine Gesellschaft an, die sich durch Weltoffenheit, Solidarität und Chancengleichheit auszeichnet. Um diese Ziele zu erreichen, fördert und entwickelt sie Projekte, die Chancen auf Teilhabe und den Zusammenhalt in einer diverser werdenden Gesellschaft verbessern. Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Europa will die Stiftung Mercator durch ihre Arbeit stärken, die Auswirkungen der Digitalisierung auf Demokratie und Gesellschaft thematisieren und den Klimaschutz vorantreiben. Die Stiftung Mercator engagiert sich in Deutschland, Europa und weltweit. Dem Ruhrgebiet, Heimat der Stifterfamilie und Stiftungssitz, fühlt sie sich besonders verbunden.
www.stiftung-mercator.de
Über die Open Search Foundation e.V.
Die OSF – Open Search Foundation e.V. – ist eine gemeinnützige europäische Initiative. Seit 2018 setzt sie sich für faire und transparente Alternativen zu den gängigen Suchmaschinen ein und informiert die Öffentlichkeit rund um das Thema Internetsuche. Ihr Ziel ist ein offener Suchindex, der Ethik und europäische Werte von Anfang an mitdenkt.
www.opensearchfoundation.org