Rückblick: Ethische und gesellschaftliche Aspekte der Internetsuche: #EthicsInSearch auf dem 6. Open Search Symposium
Auch bei der sechsten Ausgabe des internationalen Open Search Symposiums #ossym24 veranstaltete die Open Search Foundation eine dedizierte Session rund um das Thema Ethik der Internetsuche mit Beiträgen aus der Praxis, aktuellen Forschungthemen und Diskussionen.
Lernen von Wikimedia
Nina Leseberg, Head of Communities & Engagement bei Wikimedia Deutschland sprach in Ihrer Keynote „Digitaler Diskurs: Wie die Wikipedia-Community die Qualität der digitalen Enzyklopädie sichert“ über die komplexe Thematik der gemeinschaftsbasierten Kuration von Inhalten und gab Einblicke in die Praxis von Wikipedia.

Nina Leseberg bei Ihrem Vortrag über das Community-Wesen von Wikipedia
„Erforschung der ethischen Grundlagen der Websuche – Perspektiven und Erkenntnisse aus Forschung und Praxis“ – Die OSF-Fachgruppe Ethik stellt ihre aktuellen Arbeitsergebnisse vor
Das Expertenpanel der OSF-Arbeitsgruppe #Ethik gab dem Publikum Einblicke in die Arbeit der letzten Jahre: Christine Plote, Moderatorin der Fachgruppe und Vorstandsmitglied der OSF, Noor Afshan Fathima (CERN), Alexander Nussbaumer (TU Graz) und Renée Ridgway (Universität Aarhus/SHAPE Centre, Dänemark) berichteten und diskutierten über die Erfahrungen und Ergebnisse bei der Definition von ethischen Richtlinien für die offene Websuche. Das Team stellte die Entwicklung eines Wertekatalogs, die Abschätzung ethischer Risiken und deren Eindämmung oder auch ein Self-Assessment für Nutzerinnen und Nutzer des Open Web Index vor. Interessant war auch die Idee der Integration von „ethischen Labels“ in Anwendungen, die auf dem Open Web Index basieren, die Alexander Nussbauer präsentierte.

Noor Afshan Fathima (CERN) und OSF-Vorständin Christine Plote bei der Podiumsdiskussion „Erforschung der ethischen Grundlagen der Websuche – Perspektiven und Erkenntnisse aus Forschung und Praxis“
Einblicke in neue Forschungsarbeiten
Was ein ethisches Smartphone-Betriebssystem ausmacht und welche Rolle dabei Open Source, offene Daten und offene Standards spielen, stellte Rik Viergever (Murena) vor. Wie KI die Umweltkosten der Internetsuche in der Höhe treibt, hat Alex de Vries (Digiconomist). Renée Ridgway, Forscherin an der Universtität Aarhus und Mitglied der osf-Fachgruppe #EthicsInSearch, stellte unter dem Titel „From Free Software to Open Source: Traversing the Valued and Ethics of Open Search Infrastructure“ ihre Forschung über die Werte und der Ethik einer offenen Suchinfrastruktur vor.
Neue Konzepte zur ethischeren Gestaltung der Internetsuche lieferten abschließend drei junge Forscherinnen:
Daphne Auer vom Common Grounds Forum und der Friedrich Schiller Universität Jena präsentierte ihre Konzepte für „User-Driven Re-Ranking for an Adaption of the Variety in Search Results“.
Felice Douglas und Susanne Krol, beide von der Hochschule der Medien in Stuttgart, griffen die Keynote von Nina Leseberg auf und teilten ihre Ideen für kreative „Curation Strategies for OpenWebSearch“.
Alexander Nussbaumer, Forscher an der TU Graz und Mitglied der OSF-Fachgruppe #EthicsInSearch moderierte die Session.
Weitere Informationen
Artikel und kurze Abstracts zu den Vorträgen von Renee Ridway („From Free Software to Open Source: Traversing the Valued and Ethics of Open Search Infrastructure“) und Daphne Auer („User-driven Re-ranking for Adapting the Veriety in Search Results“) sind in den Konferenzproceedings enthalten.
Eine Zusammenfassung über alle drei Tage finden Sie auf der Website der Open Search Foundation:
https://opensearchfoundation.org/ossym24-rueckschau/
Der Tagungsband kann kostenfrei beim Konferenzpartner CERN heruntergeladen werden:
https://e-publishing.cern.ch/index.php/OSSYM/issue/view/172/140