Auszeichnung in der Kategorie „Verantwortungsvolle Innovationen“ unterstreicht die Bedeutung von Werteorientierung in der digitalen Welt

Starnberg, 31. Januar 2024 – Die Open Search Foundation e.V. (OSF) wurde für ihr Engagement für eine ethische und wertebasierte Internetsuche mit dem Corporate Digital Responsibility Award 2024 ausgezeichnet. In der Kategorie „Verantwortungsvolle Innovationen“ belegte sie den ersten Platz. Die Preisverleihung fand am 29. Januar in der Bayerischen Landesvertretung in Berlin statt. Vorstandsmitglied Stefan Voigt und Community-Managerin Ursula Gmelch nahmen den Preis stellvertretend für das gesamte OSF-Team entgegen.

Ein Plädoyer für digitale Verantwortung und mehr Demokratie im Web

Maike Scholz, Squad Lead „Digitale Ethik“ im Group Compliance Management der Deutschen Telekom AG und Mitglied der Jury, betonte in ihrer Laudatio:

„Statt die Kontrolle über strukturierte, indexierte Webdaten, die als Grundlage für Suchmaschinen und andere digitale Dienste dienen, auf einzelne Unternehmen zu konzentrieren, wird der Index von einem Netzwerk unabhängiger, europäischer Partner wie Forschungszentren, Rechenzentren und Unternehmen verwaltet und öffentlich zugänglich gemacht. Dieses Projekt setzt ein kraftvolles Zeichen für die digitale Selbstbestimmung Europas und die demokratisierte Nutzung des Webs.“

Werteorientierte Innovation und digitale Verantwortung als Leitprinzip

Die OSF – Open Search Foundation e.V. – setzt sich seit 2018  für einen unabhängigen, freien und selbstbestimmten Zugang zu Informationen im Internet ein und informiert die Öffentlichkeit rund um das Thema Internetsuche. Ihr Ziel ist ein offener Webindex, der Suchmaschinen und KI-Modellen eine transparente, vertrauenswürdige und unabhängige Basis als Alternative zu den bestehenden Infrastrukturen der großen Plattformen bietet. Ethik und europäische Werte werden dabei von Anfang an berücksichtigt.

Christine Plote, Leiterin der OSF-Fachgruppe Ethik, sieht in der Auszeichnung einen wichtigen Wegweiser:

„Der CDR-Award ist eine Bestätigung dafür, dass eine wertebasierte Internetsuche kein frommer Wunsch, sondern eine Notwendigkeit für eine demokratische Gesellschaft ist. Für uns ist diese Auszeichnung ein Signal an die OSF und die Open Web Search-Initiative, aber auch an die Gesellschaft insgesamt, diesen Weg hin zu einer offenen, fairen und transparenten Internetsuche entschlossen weiterzugehen.“

Weitere Informationen zum Corporate Digital Responsibility Award und den Preisträgern gibt es auf der Website www.cdr-award.digital und in der Pressemitteilung.

Die Internetsuche ist für die meisten von uns ein unverzichtbares Werkzeug im Alltag – beruflich wie privat, mit oder ohne KI-Chatbot. Doch wie bewusst nutzen wir Suchmaschinen? Welche Werte sind uns dabei wichtig, und wie beeinflussen sie unsere Entscheidungen? 2023 haben wir diese Fragen erstmals in unserer Studie zur Nutzung digitaler Dienste erforscht.

Nun gehen wir in die nächste Runde: 2025 führen wir die Studie erneut durch, um Trends und Veränderungen zu erkennen. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung!

Warum sollten Sie teilnehmen?

Mit Ihrer Teilnahme tragen Sie dazu bei, eine offene, wertebasierte Internetsuche zu fördern. Ihre Erfahrungen und Perspektiven helfen uns, die Nutzung digitaler Dienste besser zu verstehen und gemeinsam mit Unternehmen, politischen Akteuren und Suchmaschinenanbietern Lösungen zu entwickeln.

Wie können Sie teilnehmen?

Sie füllen den Fragebogen ganz einfach online aus. Die Umfrage dauert 10 bis 15 Minuten.

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Machen Sie mit und setzen Sie ein Zeichen für eine werteorientierte Internetsuche.
Vielen Dank!

Weitere Informationen
Über die Studie 2023
Berichtsband 2023 herunterladen
Fragebogen zur Nutzung digitaler Dienste 2025

Wie gestaltet sich eine ethisch verantwortungsvolle Internetsuche? Diese Frage stand im Mittelpunkt des dreitägigen Fachgruppen-Workshops in Berlin.

Anfang August trafen sich Mitglieder der Fachgruppe Ethik aus Deutschland, Österreich, Großbritannien, Dänemark und der Schweiz erstmals persönlich in Berlin, um sich intensiv mit den ethischen Aspekten der Internetsuche auseinanderzusetzen. Die Stiftung Mercator, die das Projekt #EthicsInSearch fördert, stellte einen  Raum mit Blick auf den Hackeschen Markt zur Verfügung und bot so ideale Bedingungen für den direkten Austausch.

Drei Tage lang stand vor allem eins auf der Agenda: Fragen stellen, Perspektiven sammeln, Werte definieren. Welche ethischen Prinzipien sind für die Internetsuche entscheidend? In welchen Prozess-Schritten spielen sie eine Rolle? Welche Stakeholder-Gruppen sind betroffen, und wie? Besonderes Augenmerk lag auf den Mechanismen der Internetsuche und der Entwicklung eines offenen Webindex.

Das Treffen war nicht nur fachlich, sondern auch zwischenmenschlich ein Erfolg: Die Teilnehmenden, die sich bisher nur online kannten, arbeiteten kreativ und engagiert zusammen. Vielen Dank an alle, die lange Anreisen auf sich genommen haben!

 

Workshop osf-working group Ethics in Berlin

Die Open Search Foundation (OSF) hat den Studienreport #EthicsInSearch: Nutzung digitaler Dienste 2023 – Verhalten, Einstellungen, Werte“ veröffentlicht. Die neue Studie beleuchtet die Nutzung digitaler Dienste in Deutschland aus beruflicher und privater Perspektive. Besonders im Fokus steht dabei die Internetsuche.

Zwischen Januar und Februar 2023 wurden rund 1.000 Erwerbstätige befragt, die beruflich das Internet nutzen. „Wir haben untersucht, wie Menschen digitale Dienste nutzen und was ihnen dabei wichtig ist. Dabei ging es uns besonders um die Internetsuche, denn wir erleben immer wieder, dass Suchmaschinen im beruflichen und privaten Alltag äußerst wichtig sind, aber kaum kritisch hinterfragt werden“, erklärt Christine Plote, Moderatorin der Fachgruppe Ethik der Open Search Foundation und Co-Leiterin des Projekts #EthicsInSearch. „Wir wollten außerdem herausfinden, welche Werte Menschen wichtig sind, wo sie Bedenken haben – und auch, wie Unternehmen mit digitalen Diensten umgehen.“

Die Studie wurde im Rahmen des Projekts #EthicsInSearch – Ethik der Internetsuche durch die Stiftung Mercator finanziert.

Download Studie

Die Open Search Foundation hat im Juli das Projekt Ethics in Search – Ethik der Internetsuche gestartet. Gefördert durch die Stiftung Mercator, soll es ethische Standards für eine transparente und faire Internetsuche setzen und gleichzeitig Alternativen zur vorherrschenden Monokultur im Suchmaschinenmarkt entwickeln.

In den kommenden zweieinhalb Jahren sollen in enger Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Ethik der Open Search Foundation wertebasierte Grundlagen für eine offenen Internetsuche erforscht und entwickelt werden.

Die Projektergebnisse bilden die werteorientierte Grundlage für einen zukünftigen offenen europäischen Suchindex. „Wir möchten mit dem Projekt #EthicsInSearch die ethischen Grundlagen für eine offenen Internetsuche entwickeln,“ erläutert Co-Projektleiterin Christine Plote. „Dabei werden wir erforschen, welche ethischen Fragestellungen die Internetsuche und Suchmaschinen aufwerfen. Außerdem werden wir Handlungsempfehlungen für unterschiedliche Stakeholder entwickeln. Speziell Entwickler und Entwicklerinnen eines offenen Webindex und diejenigen, die ihn nutzen werden, sollen Praxis-Leitfäden erhalten.“

Die Ergebnisse des Projekts werden zudem als Grundlage für die wichtige Aufklärungsarbeit in Richtung Öffentlichkeit genutzt werden.

Die 2018 gegründete gemeinnützige Open Search Foundation setzt sich für eine offene und transpartente Internetsuche und für die Schaffung eines offenen Webindex ein. Mehr Informationen auf der Website www.opensearchfoundation.org

 

Warum Ethik in der Internetsuche wichtig ist

Die tägliche Nutzung von Suchmaschinen ist für uns selbstverständlich geworden, doch die damit verbundenen Risiken werden oft übersehen. Dazu gehören Tracking, Diskriminierung oder auch intransparente Algorithmen. Nicht nur in Deutschland wird die Internetsuche von einem Anbieter dominiert: Mit einem Marktanteil von über 90 Prozent lenkt Google in Deutschland und vielen anderen Ländern den Großteil der digitalen Orientierung.

Christine Plote, Gründungsmitglied der OSF und Co-Leiterin des Projekts #EthicsInSearch, erklärt:
„Werte wie Transparenz, Privatheit und Gerechtigkeit spielen in der Internetsuche aktuell so gut wie keine Rolle. Ethik darf jedoch kein bloßes Nice-to-have sein, sondern muss ein zentraler Bestandteil jeder Suchmaschine werden.“

Vielfalt und Unabhängigkeit als demokratische Werte

Das Projekt #EthicsInSearch verfolgt das Ziel, demokratische Werte wie Informationsvielfalt und Meinungspluralismus in der digitalen Welt zu stärken.

Dazu betont Carla Hustedt, Leiterin des Bereichs „Digitalisierte Gesellschaft“ bei der Stiftung Mercator, die das Projekt fördert: „Um demokratische Werte wie Informationsvielfalt und Meinungspluralismus zu wahren ist eine freie und unabhängige Navigation im digitalen Raum unerlässlich. Obwohl wir alle jeden Tag Suchmaschinen nutzen, steckt die Diskussion über die ethischen Fragen der Internetsuche noch in den Kinderschuhen. Deshalb unterstützen wir die Arbeit der Open Search Foundation an wissenschaftlichen Analysen, technischen Lösungsansätzen und Richtlinien für mehr Offenheit und Vielfalt in der Internetsuche.“

Ein europäischer Suchindex als Vision

Im Zentrum der Arbeit der Open Search Foundation steht die Vision eines offenen europäischen Suchindex, der eine Grundlage für alternative Suchmaschinen und andere Dienste dienen wird. Das Projekt #EthicsInSearch soll die ethischen Rahmenbedingungen für diesen offenen Webindex schaffen. Neben der Identifikation von Problemen entwickelt das Team konkrete Lösungen und lädt zur Diskussion über Fragen wie:

  • Was sind ethische No-Gos für Suchmaschinen?
  • Wer entscheidet darüber, welche Regeln gelten?
  • Wie können ethische Standards langfristig verankert werden?

Für eine gerechtere digitale Zukunft

Die Internetsuche beeinflusst, wie wir Informationen finden und Meinungen bilden. Das Projekt #EthicsInSearch setzt sich dafür ein, diese Prozesse ethischer und transparenter zu gestalten – ein wichtiger Schritt hin zu einer werteorientierten Digitalisierung in Europa.

Projektinfos unter:
media@opensearchfoundation.org
+49 8151 9719372
www.ethicsinsearch.org

Das Projekt #ethicsinsearch – Ethik der Internetsuche der Open Search Foundation e.V. wird gefördert durch die Stiftung Mercator.

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Über die Stiftung Mercator
Die Stiftung Mercator ist eine private, unabhängige Stiftung, die auf der Grundlage wissenschaftlicher Expertise und praktischer Projekterfahrung handelt. Sie strebt mit ihrer Arbeit eine Gesellschaft an, die sich durch Weltoffenheit, Solidarität und Chancengleichheit auszeichnet. Um diese Ziele zu erreichen, fördert und entwickelt sie Projekte, die Chancen auf Teilhabe und den Zusammenhalt in einer diverser werdenden Gesellschaft verbessern. Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Europa will die Stiftung Mercator durch ihre Arbeit stärken, die Auswirkungen der Digitalisierung auf Demokratie und Gesellschaft thematisieren und den Klimaschutz vorantreiben. Die Stiftung Mercator engagiert sich in Deutschland, Europa und weltweit. Dem Ruhrgebiet, Heimat der Stifterfamilie und Stiftungssitz, fühlt sie sich besonders verbunden.
www.stiftung-mercator.de

Über die Open Search Foundation e.V.
Die OSF – Open Search Foundation e.V. – ist eine gemeinnützige europäische Initiative. Seit 2018 setzt sie sich für faire und transparente Alternativen zu den gängigen Suchmaschinen ein und informiert die Öffentlichkeit rund um das Thema Internetsuche. Ihr Ziel ist ein offener Suchindex, der Ethik und europäische Werte von Anfang an mitdenkt.
www.opensearchfoundation.org